2009-05-14 Rom |
Langsam haben wird das Nahverkehrssystem Roms begriffen. Wir nehmen diesmal den Bus 64 von Termini direkt zum Vatikan und sparen dabei echt Zeit. 11 Uhr, der Tag ist sonnig und fröhlich. Völlig unwissend jedoch beschließen wir, zu Fuß einmal um Vatikanstadt herumzulaufen. Und ja, der Vatikan ist doch nicht so klein. :-) Wir brauchten dafür ungefähr eine Stunde, weil wir die Abbiegung auf der Brücke zum Bahnhof St. Pietro mitgenommen haben.
Nach der Umrundung kommen wir um 12 Uhr direkt zum Eingang der Vatikanischen Museen mit den vielen Vorrichtungen zur Kanalisierung der Besucher (Gatter ohne Ende). Keine langen Schlangen zum Glück, wir gehen direkt hinein, nachdem die Kartenverkäuferin uns nur müde belächelte, ob der Roma-Pässe, die hier nicht akzeptiert werden und auch keinen Preisnachlass bringen. Wir suchen uns eine "ruhige" Ecke neben den vielen Reisegruppen, um die Museen kurz im Reiseführer nachzulesen.
Dann beginnt eine lange Museumstour, wir sehen tolle Räume: Salle delle Muse, Vestibola Rotundo mit Neros Badebecken, die endlose zusammengewürfelt wirkende Statuengallerie in Galleria dei Candelabri, die wunderschöne Galerie der Geografie, die Sammlung moderner religiöser Kunst. Wie durch ein Labyrinth führen dann die Wege über kleine Gänge, Zimmer und Treppen zu den Stanzen (Zimmer) des Raffael und zur Sixtinische Kapelle. Hier hat es das Wachpersonal am schwersten, weil die Besucher sich ständig auf die Altartreppe setzen und verbotenerweise in der Kapelle fotografieren, es scheint ein aussichtsloser Kampf zu sein. Die historischen Bibliotheken bilden den Abschluß der Tour und wir landen wieder am Eingang. Hier machen wir Mittagspause, essen ein wenig und sind dann auf der Suche nach der Spiraltreppe, die im Reiseführer angegeben ist. Ein älterer Mann ist uns behilflich und sagt uns, dass wir Richtung Ausgang sowieso zu ihr kommen. Recht hat er! Und schön ist sie auch noch!
Jetzt ist es schon Nachmittag und wir wollen auf die Kuppel des Petersdoms. Wir müssen diesmal etwas an den Sicherheitskontrollen warten, können dann aber zügig zum Eingang der Cupola durchgehen. Eine kleine Schlange nur ist vor uns und es werden gerade Karten für 58 Jugendliche verkauft. Wir nehmen das Ticket für 5 Euro ohne Aufzug, also heißt es 551 Stufen. Aufs Dach des Petersdom führt die "Treppe" schneckenförmig nach oben. Wir schnappen nach Luft und machen uns weiter auf zur Kuppel. Zu unserer Überraschung finden wir uns auf der Balustrade im Inneren der Kuppel wieder und können nach unten in die Kirche schauen. Grandios! Ab jetzt führen schmale Treppen in engen Gängen innerhalb der Kuppel nach oben, auf den letzten Metern sogar in Schräglage. An einem Fenster brauche ich eine kurze Pause und wir lassen die Jugendgruppe an uns vorbei. Teilweise sehen die auch nicht mehr so frisch aus nach diesem Aufstieg. Eine kleine Treppe noch und wir sind oben, die Aussicht ist unglaublich, Rom liegt vor uns und wir haben den gesamten Vatikan im Blick. Herrlich!
Nach dem Abstieg laufen wir zum Campo de Fiori, der mich jedoch ein wenig enttäuscht. Klar, das Denkmal von Giordano Bruno ist schön, doch der Platz sieht unsauber aus und riecht nach heißem Asphalt. Wir gehen lieber zum Pantheon. Hier folgt wieder der Pflichtbesuch des Tazza D'Oro. Dieses Steh-Cafe hat eine einmalige Atmosphäre und nachdem wir gestern schon verstanden haben, wie das mit der Kasse funktioniert und das es hier ein WC gibt, fühlen wir uns schon fast als Stammgäste. Un Cappucino en un caffe! So gestärkt besuchen wir noch das Pantheon von innen, bevor es 17:30 Uhr per Lautsprecheransage geschlossen wird, weil ein Chorkonzert stattfindet.
Wir nehmen dann wieder den Bus zur Stazione Termini, kaufen etwas Lebensmittel ein und gehen ins Appartement, denn wir haben für den Abend noch einen Ausflug vor.
Nach einem kleinen Schläfchen und italienischem Abendessen a la Rike machen wir uns auf zur Metrostation im Termini und fahren zum Kolosseum. Die Metro ist heftig mit Graffitis verziert, bringt uns aber sehr schnell zum Ziel. Dann liegt das nächtliche Kolosseum vor uns. Grandios, so schön hatte ich es mir nicht vorgestellt. Jugendliche mit lauter Musik und viele Liebespärchen zählen zum Publikum.
Viel wollen wir heute nicht mehr laufen und nehmen die Metro, um eine Station weiter Richtung Termini zu fahren. In Cavour steigen wir aus und laufen durch die Gassen mit Straßencafes bei sehr lauer Abendluft zurück zum Appartement. Ein weiter schöner Tag in Rom geht zu Ende. Ich genehmige mir noch ein Bier, welches wir vorhin gekauft hatten. Komisches Maß, so eine 0,66 Liter-Flasche, aber wohl normal in Italien.
PS: Ein schöner ausführlicher Reisebericht über die Vatikanischen Museen bei Rome Antiqua.
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