Sonntag, 26. Juli 2009

Arbeitsgemeinschaft

In Wernigerode hatten wir hinter dem Pionierhaus (Unterm Ratskopf 53) eine sogenannte Naturkundestation (Station der jungen Naturforscher und Techniker), die nach "Martin Heinrich Klaproth" benannt war. Dia Baracke von damals steht heute noch, das Grundstück und die Gebäude waren letztens vom Landkreis Harz zum Verkauf ausgeschrieben. Aus dem Expose:
Gebäudeart/Gebäudekonstruktion: Seminarbaracke; eingeschossiges Gebäude aus Holzrahmenelementen mit Wärmedämmung; Außenfassade Asbestplatten; flaches Satteldach mit Wellasbesteindeckung; Fernheizung vom Hauptgebäude; Massivfußböden, Fußbodenbeläge, Teppichböden und Thermofenster.
Bestehend aus einem Flur, vier Klassenräumen, einem Lehrerzimmer, einer Küche, zwei Toiletten und einem Lagerraum. 52,00 m x 3,00 m


Während meiner Schulzeit war ich dort 1984-1988 in der Arbeitsgemeinschaft Elektronik, die sich immer einmal wöchentlich nachmittags zusammen fand. Wir experimentierten mit elektronischen Bauteilen (mein Spitzname war Kurzschluss-Achim, weil ich die Teile des Elektronikbaukastens Polytronic einmal etwas wirr zusammen setzte) und bauten komplexe Schaltungen nach Plänen, lackierten Bahnen per Hand auf Leiterplatten, die dann später geätzt wurden.

So kam ich zu meinem ersten selbst gebauten Verstärker, einem Radio und zu einer Lichtorgel mittels eines Triacs. Die dafür benötigten Bauteile (Widerstände, Kondensatoren, Dioden und Transistoren) erwarb ich entweder käuflich vom Taschengeld im RFT-Laden in der Burgstraße (heute Möbius), im RFT am Anger (heute Sparkasse) oder ich baute sie mir einfach vom Elektroschrott an der SERO-Annahmestelle an der Schlachthofstrasse/Ecke Katzenteich selbst aus. Meinen Lötkolben habe ich heute noch.

In der AG hatte ich auch meinen ersten Kontakt zu einem Computer, damals ein LC80 in Kunstleder-Klapphülle, den wir in Maschinensprache programmierten. Dieser verfügte damals nur über eine Taschenrechnertastatur zur Eingabe und ein LED-Segment zur Ausgabe. Später kam dann der KC85/1, der in BASIC programmiert wurde und bei dem ein Junost-Fernseher als Monitor diente. Irre war die Speicherung der Programme über Kassettenrecorder. Später hatten wir sogar eine Art Computerkabinett in der Schule, ausgestattet mit KC85/3, da war ich echt neidisch.

Mein Klassenlehrer Uwe Fischer meinte im Zeugnis 1987: "Michaels Interesse an den Naturwissenschaften äußert sich in der fleißigen Arbeit in der AG Elektronik, für die er eine Auszeichnung von der Station junger Naturforscher erhielt."

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